Digitale Förderinitiative
Wie digitale Kompetenzen der Kinder fördern?
Das Wichtigste in Kürze
- Was? Kinder lernen digitale Kompetenzen in einem Kurs aus zehn 90-Minuten-Einheiten
- Warum? Damit junge Menschen fit für den digitalen (Schul-)Alltag werden
- Was kann ich tun? mitmachen, Angebot nutzen, mich austauschen
- Wie viel Aufwand? 15 Stunden pro Kurs plus Vorbereitungszeit
- Schnelle Links:
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l.schindler [at] gmx.at - Ähnliche Initiativen: Informatikunterricht mal anders, Robo4earth.at, Gelebte! Berufsorientierung, Tech She Likes, Robitopia
Anlass. Im Oktober 2020 startete ich mit dem Sponsor “Springboard- Verein zur Förderung von Talenten” einen “DigiFö-Computerförderkurs” mit meiner Integrationsklasse an der Mittelschule Absberggasse in Wien Favoriten. Das war während der Coronapandemie. Da viele Schüler:innen keine Laptops zuhause hatten, bekamen sie auch Dank des Sponsors auch Laptops für Homeschooling. Das Projekt “DigiFö” wurde gemeinsam mit Herrn Mag.Dr.Wolfgang Gröpel (Projektleiter) und mir als Ergänzung zu einer „Laptop-Challenge“ ins Leben gerufen. Die Schirmherrschaft für diese Initiative übernahm Herr Bildungsdirektor Mag. Heinrich Himmer. Der Sponsor der ersten Stunde war Herr Mag. Robert Gulla und Mag. Michael Schaumann (Geschäftsführer und Gründer von Springboard). Im Jahr 2021 stieg die AK WIEN als Hauptsponsor ein.
Umsetzung. Um die digitalen Kompetenzen dieser Kinder zu fördern, wurden sie im 10-wöchigen Kurs zu je 90 Minuten mit digitalen Inhalten konfrontiert, die sie auch im späteren Berufsleben gut gebrauchen können. Der “digitale Leitfaden” enthält folgende Themen: Einführung in Word, PPP, Excel, 10-Finger-System, Sicherheit im Netz, Software und Hardware, Homepage, Internetrecherche, Programmieren, etc.
Im Jahr 2021 konnten sich weitere 5 Mittelschulen an der Initiative beteiligen. Mit der AK Wien als weiteren Sponsor nahmen bis Juni 2023 ca. 870 Schüler:innen an 70 Volks- und Mittelschulen daran teil. Nach jedem Kurs wurden von den Pädagog:innen, die als Kursleiter:innen durch den Kurs führten, sog. Kursberichte erstellt, damit eine Qualität und Transparenz der Durchführung an den jeweiligen Schulen garantiert ist. Alle Schüler:innen erhalten außerdem nach jedem Kurs eine Urkunde!
Freude gemacht. Da mir als Sonderpädagogin gleiche Bildung für alle Kinder wichtig ist, beteiligten sich auch drei Inklusive Schulen der Stadt Wien. Somit konnten auch Schüler:innen mit einem sonderpädagogischen Förderbedarf (SPF und SEF-Lehrplan) während der Coronakrise digital gefördert werden. Was mich sehr gefreut hat.
Dankbar. Die Rückmeldungen sowohl von den Schulleiter:innen, als auch von den Pädagog:innen sind bis heute sehr positiv. Das zeigt sich in der großen und nach wie vor ununterbrochenen Nachfrage nach einer Fortsetzung.
Die Initiative wurde im Rahmen der österreichweiten Ausschreibung durch respekt.net bereits im Jahr 2020 und 2022 zum “Ort des Respekts” nominiert.
Wirkung. Die Zufriedenheit und die Effektivität dieser Art von digitaler Förderung mit methodischen und didaktischen Freiheiten für die Lehrkräfte, ist auch in den Evaluationen mit den Schüler:innen am Ende des Kurses zu sehen, die geschickt werden.
Aufwand: Der organisatorische Ablauf verlangt folgende Vorgehensweise:
Kontaktaufnahme mit den Schulen, die sich bereit erklären, für ihre Schüler:innen einen DigiFö-Kurs anzubieten. Die Schulleitung spricht die Lehrkräfte an, die mit ihren digitalen Kompetenzen einen solchen Kurs durchführen wollen. Die Pädagog:innen nehmen mit mir Kontakt auf und werden über den gesamten Ablauf der Initiative informiert.
Bei Bedarf wird ihnen ein von mir erstellter Digitaler Leitfaden zur ersten Orientierung geschickt. Für weitere Fragen stehe ich ab dem Start des Kurses zur Verfügung. Der Zeitaufwand war zu Beginn der Initiative größer, da es auch für mich eine neue Funktion war, die ich übernahm. Es erfordert gutes Management, Organisation, Kommunikation, Struktur, Zeitmanagement und Marketing, um diese mittlerweile ím gesamten deutschen Sprachraum bekanntgewordene Initiative erfolgreich werden zu lassen. Die wichtigsten Ressourcen ist die Zeit (bis zu 200 Stunden pro Schulsemester), die man benötigt, um nebenberuflich – von zuhause aus- das Gesamte nicht aus den Augen zu verlieren.
Was ist entscheidend? Der Knackpunkt bei dieser Idee war, als ich in meiner Klasse feststellte, dass auch Schüler:innen mit Migrationshintergrund, die erst seit kurzem in Österreich sind, hervorragende Talente in sich bergen, die man unbedingt fördern muss, um sie so gut wie möglich im Schulsystem zu integrieren. Manche machten während der Coronapandemie ihre Hausaufgaben vom Handy ihrer Eltern, da sie keine digitalen Geräte zuhause hatten. Statt ihnen nur einen Laptop zu schenken, mit dem sie nichts anfangen konnten, wurde ihnen ein DigiFö-Computerkurs angeboten, um sie für den digitalen Schulalltag fit zu machen. Schüler:innen mit SPF – und SEF-Lehrplan waren gerade während der Coronakrise sehr gefordert und oft auf das Engagement ihrer Eltern angewiesen.
Besonders das Feedback über den “unbürokratischen Ablauf und die unkomplizierte Organisation sowie die konstante Begleitung durch mich als Projektkoordinatorin” der DigiFö-Kurse scheint ein großer Anreiz für die Durchführung zu sein.
Tipp: Stets an Bildung interessiert bleiben (Lebenslanges Lernen), mutig eigene Ideen verwirklichen (“Den Mutigen gehört die Welt”), an sich glauben, standhaft bleiben (sich nicht entmutigen lassen), mutig in Eigeninitiative auf Menschen zugehen und sie anschreiben (Fragen kostet nichts!), Krisenzeiten als Chance wahrnehmen und Aufgaben mit Sinn umsetzen (Viktor E. Frankls Lebensphilosophie), soziales Engagement lohnt sich, Unzufriedenheit mit der Bildungspolitik kann durch eigene Initiativen ausgeglichen werden. Einen Beitrag für die Gesellschaft kann jeder leisten, ob alleine oder mit einer Gruppe.
Du willst diese Idee auch umsetzen?
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