Skip to content

Seitenwechsel

Wie gewinnen Lehrkräfte neue Perspektiven?

Zielgruppe
Unterstufe, Oberstufe bzw. Berufsbildende Schule
Bundesland
österreichweit
Initiative von
Erwin Greiner
Rolle
Verantwortungsträger:in in einer Bildungseinrichtung
Profitierende
500

Das Wichtigste in Kürze

  • Was? Lehrkräfte arbeiten für ein Jahr in der Privatwirtschaft
  • Warum? Um Brücken zwischen Schule und Wirtschaft zu bauen, damit Lehrkräfte ihren Schüler*innen berufspraktische Perspektiven mitgeben können
  • Was kann ich tun? Angebot nutzen, mich austauschen
  • Wie viel Aufwand? Sowohl die Organisation der Initiative, als auch der Aufwand für Lehrkräfte und Unternehmen ist nicht unwesentlich – es braucht ein Commitment.
  • Schnelle Links:
    Mehr zu Seitenwechsel
    Medienberichte über Seitenwechlser*innen
  • Du willst mehr wissen oder dich mit mir austauschen?
    erwin.greiner [at] seitenwechsel.at
  • Ähnliche Initiativen: Agent:Lehr.KRAFT

Anlass. Zeit meines Lehrer-, Schülerberater- und Direktorenlebens hat mich gestört, dass Pädagog:innen von der Berufswelt außerhalb der Schule wenig bis gar keine Ahnung aus eigener Erfahrung haben, ihre Schüler:innen aber genau darauf vorbereiten sollen. Als ich vor einigen Jahren das bayrische Projekt “Lehrer in der Wirtschaft” entdeckte und feststellte, dass es nichts Vergleichbares in Österreich gibt, habe ich das Konzept für österreichische Verhältnisse adaptiert. Ich bin dann so gut wie überall auf positive Resonanz gestoßen, allerdings konnte ich diese nicht in finanzielle Unterstützung ummünzen. Im Jahr 2019 wurde die MEGA Bildungsstiftung gegründet, die sehr bald beschloss, das Projekt Seitenwechsel auf Grund seines Fokus auf praxisnahe Wirtschaftsbildung zu unterstützen.

Umsetzung. Ich betreue das Projekt gemeinsam mit meiner Kollegin Clara Berding im Rahmen des Vereins “Seitenwechsel”, dessen Obleute wir beide sind. Wir rekrutieren mutige Lehrer:innen, die für ein Schuljahr in ein Wirtschaftsunternehmen wechseln wollen und matchen sie mit Unternehmen, die dankenswerter Weise trotz schwieriger Rahmenbedingungen bereit sind, eine Lehrperson für ein Jahr aufzunehmen und deren Gehalt zu übernehmen. Die MEGA Bildungsstiftung begleitet und fördert uns nicht nur finanziell, sondern auch mit ihrem Know-How tatkräftig.

Alle Details und Teilnahmemöglichkeiten an der Initiative Seitenwechsel gibt es auf unserer Website.

Da wir gerade erst dabei sind, den dritten Jahrgang auf die Seitenwechsel-Reise zu schicken (d.h. erst ein Jahrgang ist nach dem Unternehmensjahr zurück in der Schule), ist es noch nicht möglich, seriöse Zahlen bzw. Wirkungen festzumachen. Wir gehen davon aus, dass viele Schüler:innen der Seitenwechsler:innen durch deren Teilnahme am Projekt realistischer auf das vorbereitet werden, was sie nach ihrem Schulabschluss erwartet.

Besonders freue ich mich darüber, sehen zu können, was dieses Jahr im Unternehmen mit den Lehrpersonen macht und wie es zur Motivationssteigerung in ihrem Beruf beiträgt.

Wir sind gerade dabei, Wege zu überlegen, wie wir als Organisation näher an unsere eigentliche Zielgruppe – die Schüler:innen – herankommen und sie in das Projekt involvieren können. Dazu haben uns Schüler:innen des Gymnasiums Groß-Enzersdorf wertvolle Tipps gegeben.

Aufwand: Die Gründungsphase war verständlicherweise sehr zeitintensiv, da ich einige Zeit alleine unterwegs war, viele (dienst)rechtliche Fragen geklärt werden und verschiedene Stakeholder informiert und überzeugt werden mussten (was erfreulicherweise eine eher leichte Übung war). Ebenso musste eine für die erste Phase passende Struktur geschaffen und der Aufbau eines Teams in die Wege geleitet werden. Ich würde schätzen, dass mein Zeitaufwand vom ersten Gespräch mit der MEGA Bildungsstiftung im September 2019 bis zum operativen Start mit der ersten Rekrutierungsphase im Oktober 2020 von meiner Seite im Durchschnitt, über die ganze Zeit gerechnet, an die 15 Stunden pro Woche betragen hat. Im Moment liegt der Zeitaufwand bei rund 20 Stunden (je nach Projektphase mal deutlich höher bzw. niedriger). An internen Ressourcen sind Geduld, Ausdauer, Optimismus und Überzeugung nötig; externe Ressourcen sind unterstützende Partner, sowohl in finanzieller wie auch ideeller und inhaltlicher Hinsicht. 

Was ist entscheidend? Die Hauptprobleme bzw. Knackpunkte für das Wachstum des Projekts: Einerseits aus Sicht der interessierten Unternehmen die wirtschaftliche Lage auf Grund der Pandemie und des Ukraine-Kriegs, andererseits aus Sicht der Schulen und der Schulbehörden der eklatante Lehrer:innenmangel. Es hat mir sehr geholfen und Energie gegeben, dass mir sowohl von der Behörde als auch von Unternehmer:innenseite das Gefühl vermittelt wurde, mit der Idee offene Türen einzurennen und etwas Sinnvolles auf den Weg gebracht zu haben. Es ist natürlich sehr wohltuend, verlässliche Partnerunternehmen an Bord zu haben – drei davon nehmen seit Beginn am Seitenwechsel teil – öbv, A1 und die AMAG.

Tipp: Sei darauf vorbereitet, dass es einen langen Atem braucht!

Du willst diese Idee auch umsetzen?

Oder hast eine Frage, eine Anmerkung oder eine Ermutigung für die Person, die sie geteilt hat? Dann lass es uns hier als Kommentar oder Nachricht wissen!

Ja, diese Idee setze ich auch um.

    Du willst diese Initiative in ähnlicher Form selbst umsetzen? Dann schreib uns bitte, was Du ungefähr vor hast bzw. ob wir dich mit den Initiator:innen des Projektes zusammenbringen sollen.
    Bitte melde dich dann unbedingt bei uns, wie es dir mit der Umsetzung gegangen ist. Danke!

    Kommentar

    Schreibe einen Kommentar

    Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert